Horror-Film-Moment

Gestern hatte ich einen Horror-Film Moment: Meine Frau ruft mich aus dem Keller an, ich müsse sie jetzt SOFORT vor einer riesigen Winkelspinne retten, die dort auf sie zugekrabbelt kommt.

Ich also runter zu ihr mit Becher und Deckel in der Hand. Zugegeben, die Spinne war wirklich groß, etwa wie mein Handteller. Aber sie saß ruhig auf dem Fußboden. Meine Frau steht ängstlich 3 Meter entfernt.

Ich nähere mich der 🕷️, gehe langsam in die Hocke, halte den Becher über sie, noch 20cm... noch 15cm, jetzt ganz langsaaam... noch etwa 10cm entfernt, und plötzlich...

GEHT DAS KELLERLICHT AUS! AAAAHHHH!

Man denke sich ab hier selber aus, wie die Geschichte zu Ende ging. 😜

Ausbildung zum Biodiverstätslotsen

Vor ein paar Wochen durfte ich an einem Bildungsurlaub [*] mit dem Titel "Nachhaltig gärtnern: Ausbildung zum Biodiverstätslotsen" beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) in Geisenheim am Rhein teilnehmen. Das Programm bestand zu etwa 75% aus Unterricht und der Rest waren spannende Exkursionen in Geisenheim (2x), Eltville (2x), und dem kleinen Ort Martinsthal bei einem renaturierten Bachlauf.

Die Vorlesungen boten einen Crashkurs über alle mögliche Themen, angefangen von Fachbegriffen zur Biodiversität, weiter über das Konzept des Grünen Dorfes, nachhaltiges Gärtnern in Zeiten des Klimawandels und klammer Kassen, rechtliche Fragestellungen, Fördermöglichkeiten für Kommunen, Vereine und Privatpersonen, und vieles, vieles mehr. Sogar durch ein kleines Gruppenspiel mit allen Teilnehmern musste ich durch. Aber es hat wirklich Spaß gemacht.

Die Organisation war klasse, die Dozent:Innen waren topp engagiert und die Mitarbeiter der Städte, die Gärtner und die Architekten haben allen Teilnehmern richtig viel Wissen vermittelt. Außerdem muss ich mein Lob auch an den RMV aussprechen, denn ich bin jeden Tag mit der Bahn von Langen bis nach Geisenheim gependelt, und bis auf einen Tag der Woche waren meine Züge alle pünktlich. Das schafft man mit dem Auto auch nicht viel besser. 😉

Hier noch ein paar kleine Bilder von den Exkursionen:

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Vorbereitung eines Ausgleichsgebietes mit Steinhaufen für Eidechsen - Aushebung eines etwa 2x8x0,8 Meter großen Loches.

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Fertiger Steinhaufen mit Hölzern als Abdeckung zum Schutz vor Greifvögeln; drum herum blühende Wiesenkräuter. Ich habe hier wirklich eine Eidechse entdeckt!!!

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Verdorrter Rasen aufgrund häufigen Mähens zwischen den Parkplätzen beim Friedhof in Geisenheim.

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Sommer 2024 - Ansicht der selben Fläche wie im Bild vorher nach nur einmaligem Schnitt: Die Wiese besteht aus hohen Gräsern und blühenden Blumen und bietet damit vielen Insekten einen Lebensraum und Futter.

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Ein in der Stadt Geisenheim entsiegelter Bereich im Straßenraum der Fläche von etwa einem Quadratmeter, bepflanzt mit einigen Pflanzen, die zum Teil die Mauer hoch wachsen.

Was nehme ich von diesem Kurs mit nach Hause? Viele Inspirationen, extrem viel neues Wissen, ein Netzwerk aus neuen Bekanntschaften und die Motivation, mehr für die Biodiversität in meiner Stadt beizutragen. Schon einen Tag nach dem Kursabschluss stand ich das erste Mal hinter dem Info-Stand des lokalen BUND Vereins. Der Kurs hat mich sehr motiviert, und die Gespräche mit interessierten Passanten waren richtig gut, wahrscheinlich besser als ohne die Woche in Geisenheim. 😀

Alte Skizzen mit KI pimpen

Vor einiger Zeit habe ich auf Instagram einen kurzen Post gesehen, in dem jemand eine selbst gemalte Skizze mit KI zu einer 3D Grafik umgewandelt hat. Das sah total einfach und genial aus.

Also hab ich meine alten Uni-Sachen nach meinen Kritzeleien durchwühlt und bin tatsächlich fündig geworden.

Diese Bildchen habe ich dann bei https://openart.ai/ hochgeladen und mit ein paar Erklärungen versehen, wie ich die Bilder gerne "umgewandelt" haben möchte. Das muss man alles auf Englisch machen, sonst funktioniert es nicht. Die Ergebnisse sind ... Nun ja, interessant. Scheinbar kommt diese "Intelligenz" noch nicht so ganz mit meiner Kreativität klar 😜

  1. Ein Oszilloskop, mit dem ein Blumenstrauß per Laser durchmessen wird. Auf dem Bildschirm erscheint ein Herz

Skizze eines Oszilloskops, mit dem ein Blumenstrauß durchmessen wirdKI-Umsetzung eines Oszilloskops, mit dem ein Blumenstrauß durchmessen wird, Alternative 2KI-Umsetzung eines Oszilloskops, mit dem ein Blumenstrauß durchmessen wird, Alternative 2
  1. Ein Fernglas mit Augen:

Originalskizze eines Fernglases mit Kugelschreiber auf PapierKI-generiertes Bild dieses Fernglases, Nummer 1KI-Generiertes Bild dieses Fernglases, Nummer 2
  1. Eine Lautsprecherbox aus der Noten rauskommen

Skizze einer Lautsprecherbox, aus der Noten kommenKI-Umsetzung der Skizze einer Lautsprecherbox, aus der Noten kommen
  1. Ein Experimentier-Tisch

Skizze eines Experimentier-TischesKI-Umsetzung dieses Tisches.

Wenn die Skizzen noch ein bisschen bessere Qualität gehabt hätten, dann würden die Ergebnisse sicherlich besser sein. Aber auch so ist es erstaunlich, was hier mit ein wenig Spielerei entstanden ist. Bis auf das Oszilloskop sieht es tatsächlich so aus, als ob hier eine richtige neue Grafik entstanden ist, und nicht nur ein Filter über das Originalbild gelegt wurde.

Weniger wäre mehr gewesen: Timeline (Buch)

Vor kurzem hab ich endlich mal wieder ein Buch gelesen: "Timeline - Eine Reise in die Mitte der Zeit". Den Autor Michael Crichton kennt bestimmt fast jeder über sein Buch "Jurassic Park" und natürlich über dessen Verfilmung.

Auch bei Timeline kannte ich den Film schon lange, bevor ich wusste, dass ein Buch die Grundlage der Verfilmung war. Vom Film war ich gleich beim ersten Schauen fasziniert, denn die Vermischung von Zeitreisen ins Mittelalter und die gleichzeitig (hihi) richtig gute Umsetzung der Kostüme und mittelalterlichen Gepflogenheiten hatten mich beim Film schnell in den Bann gezogen. Auf teure Spezieleffekte wurde fast vollständig verzichtet.

Bedauerlicherweise ist der Film an der Kinokasse ein ziemlicher Flop gewesen. Von 80 Millionen Dollar Produktionskosten wurden nur 20 Millionen eingespielt. Die Kritiker haben den Film vollkommen zerrissen. Zitat filmdienst.de: Blasse Darsteller, inhaltsleere Dialoge, eine auf äußere Bewegung und Kampfszenen reduzierte Handlung und mangelnde innere Logik prägen das enttäuschende Zeitreise- und Kriegs-Spektakel. Da kann ich nur sagen: Hallo?!? Wenn es um Zeitreisen geht, sollte man jegliche Hoffnung auf Logik fahren oder an der Kinokasse lassen! [*]

Als ich das Buch in einem öffentlichen Bücherschrank fand, dachte ich "Genial! Das Buch ist bestimmt noch viel spannender, weil das ja mehr Seiten mehr gute Geschichte bedeuten". Aber leider weit gefehlt. Vom Buch war ich mehr als enttäuscht, denn hier wird tatsächlich ernsthaft versucht, Zeitreisen auf eine physikalische Grundlage zu stellen. Das geht jedoch gründlich schief und reißt wirklich riesige Logiklöcher in die Geschichte. Im Film nehme ich sowas einfach hin, denn hier will ich unterhalten werden. Im Buch kommt das aber viel verwirrender rüber. Warum ist ein Parallel-Universum die Möglichkeit für Zeitreisen? Warum muss man all das wissen, und was hat das für Auswirkungen auf die Reisenden im Buch? °_°

Weiter ergießt sich die Geschichte im ersten Drittel mit einer ewig-langen Einführung der Protagonisten und der Idee, die Hinter den Zeitreisen steckt. Alles Quatsch, das hätte sich der Autor schenken können. Zeitreisen entspringen nun mal unserer Fantasie. Bei "Zurück in die Zukunft" hat es doch auch gereicht, dass Doc. Brown aus einem DeLorean und dem Flux-Kompensator eine Zeitmaschiene gebaut hat. Mehr braucht man nicht wissen und die Geschichte funktionierte trotzdem.

Im Rest der Geschichte geht es weiter wie im Film, aber viel verwirrender, mit noch mehr Einschüben und Mini-Abenteuern. Im Großen und Ganzen ist es ein verlängertes Katz- und Maus-Spiel: Die Wissenschaftler aus der Zukunft müssen den Professor retten und können nur gemeinsam wieder in ihre Zeit zurück reisen. Vieles, was dann im Buch passiert, wurde im Film zum Glück weggelassen, weil es tatsächlich nur Füllstoff für noch mehr Seiten war. Mein Fazit: Muss man nicht gelesen haben - der Film tut's auch.

Gebärden-Kalender für 2024

Wir sind ja Fans von Abreißkalendern. Im letzten Jahr wurden wir jedoch herb enttäuscht, denn der Kalender für 2023 strotzte nur von nervigen Rätseln, schlechten Witzen und sogar falschen Knobelaufgaben. Beispielsweise waren mehrere Sudokus fehlerhaft und damit nicht lösbar. Auch Torsten Gaitzsch hatte damit so seine Probleme. Und überhaupt! Warum schaffen es die Hersteller dieser ganz einfachen Abreißkalender es nicht, Vorder- und Rückseite so abzudrucken, dass man die Information über den aktuellen Tag am selben(!) Tag ließt, und nicht erst einen Tag später? Habt ihr euch das auch schon gefragt?

Naja, wie auch immer. Für 2024 haben wir uns in der Buchhandlung einen besonderen Kalender bestellt: Einen Gebärdensprachkalender! Jeden Tag eine neue Lektion über die Deutsche Gebärdensprache (DGS).

Vorder- und Rückseite von unserem GebärdenKalender für 2024

Das wird richtig spannend. In der Volkshochschule in Dreieich haben wir Anfang des Jahres einen ganz tollen Kurs über die DGS mitgemacht und sind so auf den Buske-Verlag gestoßen, der diesen Kalender vertreibt. Wie bei jeder Sprache braucht man bei der DGS immer wieder Übung, sonst verlernt man alles ganz schnell.

Hier ein kleines Bonmot aus der Gebärdensprache: Habt ihr gewusst, dass das Symbol 🤟 (Ausgestreckter Daumen, Zeigefinger und kleiner Finger) für I-Love-You steht? Denn die Geste sind die gleichzeitige Anzeige von drei Buchstaben: Dem I (kleiner Finger), dem L (Zeigefinger und Daumen) und dem Y (kleiner Finger und Daumen).

Jeremy James lässt mich ratlos zurück - Rezension

Seit einiger Zeit versuche ich, den Bücherschrank in meinem ehemaligen Kinderzimmer auszuräumen. Dabei ist mir ein Kinderbuch in die Hände gefallen, welches ich im Alter von etwa 10 Jahren geschenkt bekommen habe: "Jeremy James oder Die Rennmaus ist weg".

Das Buch kam 1991 auf den deutschen Markt. Es wurde vom englischen Autor David Henry Wilson, Jahrgang 1937 geschrieben - und es regt mich auf! Schon vor dreißig Jahren konnte ich es nicht leiden. Aber jetzt hab ich es nochmal gelesen und meine Abneigung wurde nur noch größer. Aber nicht gegen den Autor. Sondern gegen den Buchverlag. Und die Buchhandlung in einer mitteldeutschen Kleinstadt, wo man meiner Mutter dieses Buch kurz nach der Wende aufgeschwatzt hat.

Das Kinderbuch Jeremy James oder Die Rennmaus ist weg

Bei Jeremy James handelt es sich um einen Jungen, der in England lebt, und dort ganz alltägliche Geschichten erlebt. Der Erzählstil hat dabei einen zwinkernden Unterton, den ich als unbedarftes Dorfkind nicht verstand. Zum Beispiel war mir fremd, warum die Leute Angst vor einer Maus haben. Oder warum eine Spinne in der Badewanne als üble Bedrohung beschrieben wird. Hä? Sowas juckte mich überhaupt nicht. Und was sollte das für ein Junge sein, der mit einer Spinne ein Problem hat? Seltsam, sehr seltsam.

Der Klappentext preist den Autor für Humor und Witz – ich hingegen fand das Buch rätselhaft und frage mich heute eher, ob es nicht ein Kinderbuch für Erwachsene ist.

Naja. Mir hat sich die Welt in diesem Buch nie wirklich erschlossen. Vielleicht auch, weil ich damals mit den Orten in diesem Buch nichts anfangen konnte und warum die Personen so komische Namen hatten ("Mrs. Small". "Mrs. Smyth-Fortescue", etc.). Und warum sie sich so komisch verhielten. Zum Beispiel war ein Telefon für Jeremys Vater ein "Mist-Ding". Aber für mich war es damals ein Wundergerät, mit dem ich meine 30 Kilometer entfernt wohnende Oma anrufen konnte.

Oder auch hier: Gleich in der ersten Kurzgeschichte geht es um eine Zugfahrt nach Castlebury [*]. Castle-was? Noch nie gehört. Damals und heute nicht. Ist das weit weg? Was für ein Zugticket braucht man wohl dahin? In welchem Teil von Deutschland soll das genau liegen? Ohne einführende Worte war das alles irgendwie komisch... Alles Fragen, die mein neugieriges Ich nicht beantwortet bekam.

Auch die Gedankenwelt des Protagonisten Jeremy James war für mich als Kind nicht nachvollziehbar. Ja, die Gedanken von Kindern können sehr seltsam sein, wenn sie viel Fantasie haben. Aber diese Gedankenwelt war eben nicht meine und ich hab nicht verstanden, warum er manche Dinge so denkt...

Zum Beispiel war es mir total fremd, warum Jeremy James glaubte, dass der Lokführer tot sei, nur weil der Zug, in welchem Jeremy saß, ohne anzuhalten an einem Bahnhof vorbei gefahren ist - und Jeremy daraufhin die Notbremse zieht! Mein Gott - was für ein dämlicher Altersgenosse!!! Später hat sich der Tod des Lockführers in der Geschichte natürlich als falsch herausgestellt. Ich hab mich jedenfalls als Kind für Jeremys Verhalten richtig fremdgeschämt.

Auch die zweite Geschichte entzog sich meinem Verständnis. Denn wie der Zufall es wollte, hat der Vater von Jeremy einen Freund, der Mitarbeiter beim Theater ist. Sein Vater nimmt Jeremy also mit zu diesem Freund im Theater, weil beide etwas Dienstliches zu besprechen hatten. In der Zwischenzeit sollte sich Jeremy im Vorzimmer die Zeit vertreiben. Es kommt wie es kommen muss: Jeremy wird es langweilig und er erkundet das Gebäude. Nach kurzen Umwegen befindet er sich plötzlich auf der Bühne einer laufenden Theatervorstellung wieder, bei der gerade die berühmten Sätze "Sein oder nicht sein!" fallen! Ja, es war eine Shakespeare-Vorstellung. Mein 10-jähriges ich hat hier gar nichts begriffen - ich wusste nicht, was "sein oder nicht sein" bedeutet, ich hatte ja keine Ahnung von Shakespeare und die Welt des Theaters war für mich auch noch sehr fremd. Im Buch aber flippten gerade alle Leute aus. Hab ich irgendwas verpasst? 🫤

Nein, nein, nein. So ein Buch hätte man vielleicht erst einmal Kindern ab 10 Jahren zum Probelesen geben sollen, bevor man es in den Verkauf gibt, dazu noch in einer mitteldeutschen Buchhandlung kurz nach der Wende. Zu diesen Geschichten hier hatte ich keinen Bezug und hätte statt dessen lieber Geschichten gelesen, die mir vertrauter erschienen oder bei denen es wirklich was zu lachen gab. 😜

Mit dem Nahverkehr von Hessen nach Sachsen und zurück

Seit Mai 2023 ist es da, das Deutschlandticket. Dass wir dieses indirekt dem verrückten Typen im Osten mit den Atomraketen zu verdanken haben, ist eine traurige Randnotiz und hätte ich eigentlich gerne nicht erwähnen müssen. Schöner wäre, wenn der Anlass für das Ticket die Erkenntnis gewesen wäre, dass der Nahverkehr in Deutschland kompliziert ist. Zu kompliziert, sodass Frau Normalverbraucher ohne Auto kaum weiter fährt, als über die Zonen... ähhh Stadtgrenze hinaus.

Der Vorgänger des Deutschlandtickets wurde im Sommer 2022 für drei Monate zu jeweils 9€ pro Person angeboten. Damals kam der ÖPNV und dessen Angestellte durch mehreren Faktoren an seine Grenzen. Wegen der Flut an Menschen, die in den drei Monaten reisen wollten, kam es permanent zu überfüllten Zügen und damit Verspätungen und Zugausfällen. Die Ursache war hier sicherlich nicht nur der günstige Preis des Tickets, sondern auch die Angebotszeit von Juni bis August, also ziemlich genau in der Ferienzeit in Deutschland. Diese wird von der Bahn regelmäßig dazu genutzt, um Schäden an den Strecken auszubessern, weil weniger gereist wird... das war diesmal anders. Durch die Baustellen kam es also noch zusätzlich zu Verspätungen. Und im Sommer 2022 war auch Corona noch nicht vorbei. Es galt Maskenpflicht in den Zügen und Bussen. Leider wurde diese von einigen Menschen nicht mehr beachtet - Kontrolleure mussten sich also zu allem Übel auch noch mit Fahrgästen herumärgern, welche die Maskenpflicht ignorierten. ... Die armen Angestellten! Alles in allem muss man aber sagen, dass die 9€ pro Monat trotzdem unfassbar günstig, ja, fast geschenkt waren und das System ÖPNV trotzdem nicht kollabiert ist.

Jetzt ist fast alles anders. Das Ticket kostet ca. fünfmal so viel und der Startzeitpunkt liegt nicht in den Sommerferien. Außerdem kann man annehmen, dass viele, die gerne und günstig reisen, es schon im letzten Jahr getan haben. Zu den "normalen" Pendlerströmen dürften also nicht sooo viele Bahnfahrer hinzu kommen, die vorher mit dem Auto, mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs waren.

Und genau diese Beobachtung haben wir gemacht, als wir am verlängerten Wochenende mit Brückentag von Hessen nach Sachsen in die Leipziger Tieflandsbucht gefahren sind. Laut Reiseplan ca. 7:45 Stunden Fahrt für etwa 400 km. Fünf mal Umsteigen inklusive. Und was soll ich sagen - es hat reibungslos geklappt. Wir konnten jeden Anschlusszug erreichen. In Bebra, der Eisenbahnerstadt im Norden von Hessen, hat die Zeit sogar für den Kauf eines Fischbrötchens gereicht. Mhhhh :-P Es gab bis auf einen Zug immer einen Sitzplatz und die lange Fahrt konnten wir gut mit Lesen oder aus dem Fenster schauen überbrücken. Wie man eben so reist, wenn man es nicht eilig hat. Die Rückfahrt hat genauso ohne Probleme geklappt.

Zufälligerweise erschien erst kürzlich auf tageschau.de ein Artikel über ein Zwischenfazit nach einem Monat Deutschlandticket. Auch hier bekommt man nicht den Eindruck, dass das Ticket zwangsweise zu besonders überfüllten Zügen führt. Statt dessen läge das am besonders guten Wetter über Pfingsten.

Mal sehen, wo uns die nächste Fernreise mit dem Nahverkehr hinführt... Ich bin gespannt und schon jetzt ein Fan des Deutschlandtickets!

Gelesen: Ganz Ohr

Endlich hab ich mal wieder ein Buch gelesen: Ganz Ohr von Thomas Sünder und Dr. Andreas Borta. Ersterer ist hauptberuflich DJ. Obwohl seit Langem von Hörproblemen geplagt, setzt er seine Arbeit mit lauter Musik fort. Nach dem großen Zusammenbruch mit Schwindelgefühl, Erbrechen und einem totalen Blackout wird bei ihm starke Schädigung des Gehörs diagnostiziert - schlimmer noch: Eine risikovolle Operation soll ihn vor weiteren Anfällen bewahren. Zum Glück hat er in seinem Freund und Bekannten Andreas Borta einen Experten auf dem Gebiet der Lauscher und dieser rät ihm von der Operation ab und es beginnt eine interessante Reise durch das Wunderwerk des Gehörs.

Obwohl das Buch fast 380 Seiten hat, habe ich es in weniger als 2 Monaten durchgelesen. Ja..., ich brauch nun mal länger fürs Lesen, weil wir ja auch noch einen Garten und andere Dinge zu erledigen haben. Aber egal. Auf jeden Fall ein sehr lesenswertes Buch bei dem man viel lernen kann. Und es zeigt sehr eindrucksvoll, dass man sein Gehör schonen sollte, denn im Gegensatz zu „normalen“ Wunden können verletzte Hörzellen sich nicht regenerieren. Wenn man berücksichtigt, dass Hörverlust mit einem drastisch gesteigerten Risiko für Demenz einhergeht (was im Buch thematisiert wird), dann kommt der Verwendung von Hörgeräten eine ganz neue Bedeutung zu. Mir war das jedenfalls nicht bewusst.

Fazit: Gerne gelesen.

Artikel zum Nachweis der Kernspaltung frei lesbar

Neues aus der Wissenschaft: 1939 veröffentlichten Otto Hahn und Fritz Straßmann in der Zeitschrift „Die Naturwissenschaften“ einen Artikel, in dem der experimentelle Nachweis der Kernspaltung dargestellt wurde. Dieser Artikel ist seit Kurzem für alle über den Link https://rdcu.be/cYp1b abrufbar.

Wie kam es dazu? Im Oktober 2022 war ich mit meiner Frau auf Reise nach München. Im Deutschen Museum kamen wir am Hahn-Meitner-Straßmann-Tisch vorbei, auf dem die symbolische Experimentieranordnung zur Entdeckung der Kernspaltung dargestellt ist. Dieser Tisch hat mich als Physiker gleich fasziniert, weil ich sofort wissen wollte, wie man den Beweis mit den darauf gezeigten Geräten durchführt. Denn keins der Geräte gibt direkt an, welches Element detektiert wurde.

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Ebene(re) Wege - objektiv vermessen

In der Nähe unserer Wohnung gab es bis vor kurzem eine Fußgängerverbindung zweier Straßen, die für Rollstuhl- oder Radfahrer unkomfortabel zu überqueren war. Irgendwann ist auch mir das aufgefallen, und ich habe über den Bürgermelder unserer Stadt eine Nachricht dazu hinterlassen. Freude, oh Freude: ein paar Monate später fand an dieser Stelle tatsächlich der Umbau statt.

Ankündigung einer Umbaumaßnahme

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